Kürzlich, beim Einkaufen, ist mir ein Paulaner Maßkrug ins Einkaufswagerln gefallen (inklusive 1l Paulaner Bier selbstverständlich), so was von böse und hinterhältig!
Denn eigentlich darf hier nur Waldvierter Bier ins Haus, zur Not sind wir vielleicht auch noch zu den Salzburgern freundlich, aber anderes Bier?! Sicher nicht (und schon gar kein Wiener Bier)!
Tja, was soll man da tun? Ausnahmen bestätigen doch bekanntlich die Regel…
Darf er halt drinnen bleiben und bekommt dann eben noch Gesellschaft in Form von Weißwurst und süßem Senf.
Aber was wäre eine Weißwurst ohne Brezel?
Die kann man doch selber machen! Und weil ich hier im Waldviertel bin, und deshalb keinen Anspruch auf bayrische Authentizität erhebe, kann ich doch eigentlich machen was ich will. Gut war´s!
Das nächste Mal muss ich gleich die doppelte Teigmenge machen und einen Teil einfrieren. Nun muss ich nie mehr Tiefkühlbrezeln kaufen.
Waldviertel-grüßt-Bayern-Laugenbrezeln
{ergibt 10 Stück}
Für den Brezelteig
500 g Mehl, glatt
1 Würfel frische Germ (42 g)
1 TL Feinkristallzucker
ca. 4 EL lauwarmes Wasser
1 TL normales Speisesalz
50 g zimmerwarme Butter
250 ml lauwarmes Wasser
etwas Mehl extra
Für die Lauge:
1,5 l Wasser
1 TL Salz
3 Pkg. Backnatron (á 14 g)
grobes Meersalz zum Bestreuen.
1. Jetzt geht’s an den Teig! Das Mehl in eure Mixerschüssel geben (es sei denn ihr wollt alles mit der Hand verkneten, dann nehmt eine normale Schüssel, oder macht auf der Arbeitsfläche einen Hügel mit dem Mehl, baut einen kreisrunden Damm und macht wie folgt weiter). Mit der Hand in der Mitte eine Mulde eindrücken und die Germ reinbröseln, 1 TL Feinkristallzucker dazugeben und mit den 4 EL lauwarmen Wasser vermischen. Jetzt solltet ihr ein zähflüssiges Wasser-Germ-Zucker gemisch haben. Mit etwas Mehl von der Seite bestäuben und die Schüssel mit einem feuchten Geschirrtuch abdecken.
An einem warmen Ort für ca. 15 Minuten stehen lassen. Die Germ sollte Blasen werfen und etwas aufgegangen sein.
2. Jetzt geht es weiter! Nun die Butter, das Salz und das restliche Wasser zugeben und mit eurem Mixer (mit dem Teighaken) zu einem Teig verkneten. Keine Sorge, er ist noch etwas klebrig, aber das wird schon noch.
Entweder ist euer Mixer stark genug, dass er so lange kneten kann, bis der Teig anfängt geschmeidig zu werden und nicht mehr zu kleben (ihr müsst kein zusätzliches Mehl unterkneten, Geduld ist alles), oder es ist jetzt doch noch Handarbeit angesagt.
Sobald der Teig eine zusammenhängende Masse ist, stürze ich alles auf die Holzarbeitsfläche und verknete den Teig so lange weiter bis er nicht mehr klebt (immer schön mit den Handballen nach vorne drücken).
Die Schüssel leicht mit Mehl ausstauben, dann kommt der Teig wieder zurück in die Schüssel und diese dann noch mit einem feuchten Geschirrtuch abdecken.
Nun den Teig wieder an einem warmen Ort in der Küche für ca. 20 bis 30 Minuten aufgehen lassen. Der Teig sollte sich annähernd verdoppeln.
TIPP! Ich benutze hier gerne meinen Backofen. Dieses auf 50°C aufheizen, die abgedeckte Teigschüssel hineinstellen und die Backofentür nicht ganz schließen, sondern einen Spalt offen lassen.
4.Nun einen Teil der Arbeitsfläche ganz leicht mit Mehl bestauben und aus dem Teig 10, etwa gleich große, Stücke abschneiden und zu Kugeln drehen.
Auf die bemehlte Arbeitsfläche setzen und mit einem leicht feuchten Geschirrtuch abdecken.
3. Zwei Bleche für den Backofen mit Backpapier auslegen. Los geht der Spaß! Eine Teigkugel nehmen und zu einem Strang drehen. Immer von der Mitte nach Außen mit viel Druck aus dem Handballen wuzeln. Nicht ziehen, denn das bringt nichts, nachher zieht sich der Teig doch wieder zusammen!
Euer Strang sollte in der Mitte noch ziemlich dick sein und nach Außen hin immer dünner werden.
4. Und nun Brezeln nach euren Vorstellungen formen. Ich bevorzuge die Methode, wo die Teigenden nachher unter der Brezel sind. Aufs Backpapier setzen und mit den anderen neun Kugeln genau gleich verfahren.
Am Ende sollten jeweils fünf Brezeln auf einem Blech sein. Diese dann wieder mit einem leicht feuchten Geschirrtuch abdecken und für ungefähr weitere 15 bis 20 Minuten aufgehen lassen.
5. In der Zwischenzeit könnt ihr die Lauge vorbereiten. Dazu das Wasser mit dem Salz in einem breiten, großen Topf (ihr müsst nachher gut mit einer großen Schaumkelle, einem großen Pfannenwender oder ähnlichem darin hantieren können) aufkochen lassen.
Sobald das Wasser kocht, den Topf kurz zur Seite ziehen und päckchenweise das Natron einrühren (Achtung, das ganze schäumt leicht).
Diese Laugenmischung erneut aufkochen lassen.
Ab jetzt gut aufpassen! Wer unsicher ist setzt zum Schutz der Augen eine Brille auf, falls beim Einlegen der Brezeln etwas spritzt.
6. Nun eine Brezel nach der anderen mit einer großen Schaumkelle, Pfannenwender, o.ä. ins Wasser gleiten lassen. Langsam bis zehn zählen. Die Brezel einmal wenden (nicht spritzen), nochmals bis zehn zählen. Wieder umdrehen, aus dem Wasser heben, kurz abtropfen lassen und zurück auf das Backpapier setzen. Die Laugenbrezeln sofort mit dem groben Salz bestreuen
Diesen Vorgang mit allen Brezeln einzeln wiederholen.
7. Die Brezeln nochmals mit dem feuchten Geschirrtuch abdecken und für weitere 15-20 Minuten in der warmen Küche aufgehen lassen.
8. Den Backofen auf 200°C aufheizen. Die Brezeln in der Mitte des Ofens für ca. 25 Minuten backen. Aus dem Ofen holen und das Backpapier vom Blech ziehen und auskühlen lassen. Fertig!
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